Hintergrund zum Forschungsprojekt

Heutzutage sind Innovationen von entscheidender Bedeutung für Unternehmen in ihrem Wettbewerbskampf und ihren Bestrebungen, Marktanteile zu erhalten und zu erweitern. Hohe Innovationsfähigkeit gilt daher als Schlüssel für den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Der Open Innovation Ansatz ist definiert als planvolle Öffnung des Innovationsprozesses, d.h. die strategische Nutzung der Außenwelt zur Vergrößerung des Innovationspotenzial, sowie die strategische Einbindung des Unternehmensumfeld. Neben den positiven Seiten von Kooperationen im Rahmen des Open Innovation Ansatzes, bestehen jedoch auch „dunkle Seiten“ wie z.b. Prozesskomplexität, höhere Ausgaben, zusätzliche Managementaufgaben und insbesondere Risiko des ungewollten Wissensabfluss. Je intensiver der Open-Innovation-Ansatz praktiziert wird, desto mehr Wissen und Informationen tauschen Unternehmen innerhalb der unterschiedlichen Prozessphasen untereinander aus. Dadurch stehen die Breite und die Tiefe des Open-Innovation-Vorhabens in einer direkten positiven Korrelation zu dem Risiko einer Produktimitation bzw. Produktpiraterie. Es ist demzufolge von entscheidender Bedeutung für die Unternehmen, abwägen zu können, ob der positive Einfluss durch die Nutzung des fremden Innovationspotenzials mögliche negative Folgen rechtfertig. An diesem Punkt setzt das Forschungsprojekt an.

Forschungsvorhaben von Open-Darkness

Der Zusammenhang zwischen den positiven und negativen Aspekten einer Beteiligung an Open Innovation-Projekten soll im Rahmen dieses Forschungsvorhabens untersucht werden. Insbesondere KMU sollen künftig in die Lage versetzt werden, die Chancen und Risiken der Beteiligung an einem Open Innovation-Projekt sowohl konkret als auch bedarfsorientiert abwägen zu können. Dies soll unter Berücksichtigung von organisiationellen, rechtlichen, prozessbezogenen und Wissensmanagement-Aspekten erfolgen.

Ziele und Ergebnisse des Forschungsvorhaben: Selbstbewertungstool

Das Projektergebnis ist eine Methode und ein softwarebasiertes Selbstbewertungstool zur Abwägung der Chancen und Risiken offener Innovationsprojekte, entwickelt auf Grundlage der erarbeiteten KMU-spezifischen Lösungen. Die Ergebnisse tragen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit durch die Steigerung der Innovationsfähigkeit bei und erhöhen die Chancen von deutschen KMU im internationalen Wettbewerb. Insbesondere ist eine Steigerung der Bereitschaft, Innovationsprojekte mit externen Partnern zu entwickeln und ihre positiven Aspekte auszunutzen, zu erwarten.

Projektpartner und Fördermittel

Das Forschungsprojekt Open Darkness - Dark Side of Open Innovation des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik der Universität Potsdam wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Projektpartner: RWTH Aachen Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement, Universität Paderborn Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Dep. 6 - Recht Lehrstuhl für Wirtschaftsrecht.
Ansprechpartner: Dr. rer. pol. Gergana Vladova