Mehrwert durch Dialog: Weiterbildungssituation ostdeutscher KMU’s- eine Blackbox?
Die Organisation betrieblicher Weiterbildung stellt besonders klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) vor gigantische Herausforderungen. Dies kann vielfältige Gründe haben und so ist es nicht selten der Fall, dass Weiterbildung weit hinter den Prioritäten des Tagesgeschäfts zurückfällt.
Anfang der Woche hatte der LSWI die Möglichkeit mit Vertreterinnen und Vertretern der Industrie und Handelskammer Ostbrandenburg (IHK) und der STIC Wirtschaftsfördergesellschaft dazu in den Dialog zu treten. In einem gemeinsamen Tages-Workshop bei der IHK in Frankfurt Oder haben wir uns zum aktuellen Stand der Weiterbildungssituation ostdeutscher KMU’s ausgetauscht. Dabei ging es vor allem darum zu verstehen, welche Aspekte betrieblicher Weiterbildung für ostdeutsche KMU’s relevant sind, welche bereits umgesetzt werden und welche Aspekte zukünftig bedeutsam werden.
Erarbeitet wurden relevante Punkte durch einen partizipativen Ansatzes in Form eines zweiteiligen, kreativen Workshop. In der ersten Phase lag der Fokus auf einer breiten und unbewerteten Sammlung relevanter Aspekte. Jeweils in 3er Gruppen wurde 20 Minuten zu sechs verschiedenen Aspekten, der Weiterbildungsstrategie, dem On-boarding Prozess, dem informellen Wissensaustausch, zu Lernformaten, Lerntechnologien und Grenzen von Weiterbildung, gebrainstormt. Zu jedem Begriff entstand so eine Sammlung mit Kategorien und Begriffen. Im zweiten Teil wurden die sechs Sammlungen im Gallerie-Format nebeneinander gestellt. Ziel der zweiten Phase war die Bewertung der Begriffe auf Relevanz und Stand der Umsetzung. Jeder Teilnehmende konnte zu Beginn der Phase Punkte in vier Farben verteilen. Im Plenum wurden die Ergebnisse anschließend diskutiert.
Die gewonnenen Erkenntnisse werden nun dazu genutzt einen Fragebogen zu entwickeln, der relevante Aspekte der Weiterbildung ostdeutscher KMU’s abbildet. Der Fragebogen dient als Assessment-Tool und soll Unternehmen einen konkreten Mehrwert darin bieten, sich relevanten Aspekten, wie beispielsweise der Strukturierung des Onboarding-Prozess, dem Wissensaustausch am Arbeitsplatz oder dem Einsatz von Lerntechnologien bewusst zu werden und offene Potentiale in der Weiterbildungsstrategie zu erkennen. Die empfundene Blackbox zum Begriff Weiterbildung soll damit zugänglich gemacht werden.
Der Workshop fand mit Vertreterinnen und Vertretern des vom BMBF-geförderten Projekts API-KMU und der Forschungsgruppe „Bildung und Weiterbildung in der digitalen Gesellschaft“ vom Weizenbaum- Institut für die vernetzte Gesellschaft statt.