Nachhaltiger Wandel
Schwerpunkte: Software Architekturen, Sicherheit, Kritische Infrastrukturen, Indikatoren, Verhaltensmuster
Die Verwandlung von Komplexität in Produktivität
Durch das neue technologische Angebot in Industrie und Handel kommt es zu einer zunehmend komplexen Technologielandschaft. Um darauf reagieren zu können, müssen Unternehmen im industriellen Sektor und Einrichtungen im öffentlichen Sektor ihre Prozessabläufe, Strategien und Infrastrukturen durch digitale Technologien immer wieder neu erfinden. Vernetzung und Adaptivität bilden hierbei eine wichtige Grundlage. Die Fähigkeit von sozio-technischen Systemen, sich selbstständig anzupassen und zu optimieren, ist der Ausgangspunkt für die Arbeit der Forschungsgruppe Wandlungsfähigkeit. Insbesondere werden dabei die Domänen Informationssysteme, Prozesse, kritische Infrastrukturen, Strategien und Lernfabriken fokussiert.
Wandlungsfähigkeit von Systemen
Wandlungsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Systems, schnell, effizient und proaktiv auf Änderungen seiner Umwelt durch gezielten Einsatz von Handlungsstrukturen eingehen zu können. Das System muss dabei einen potentiellen Änderungsbedarf erkennen und reaktive Maßnahmen generieren. Es ist Ziel unserer Forschungsgruppe, die Vorteilhaftigkeit wandlungsfähiger Systemgestaltung aufzuzeigen, konkrete Ausgestaltungsmöglichkeiten zu erarbeiten und diese in der Praxis umzusetzen.
Ein Indikatorsystem für sozio-technische Systeme
Doch wie wird die Wandlungsfähigkeit in einem sozio-technischen System gemessen? Eine mögliche Antwort liefert ein am Lehrstuhl entwickeltes Indikatorsystem: Ausgehend von der Identifikation relevanter Indikatoren der Wandlungsfähigkeit wurden hierbei zehn Indikatoren ermittelt und durch Fallstudien in der Anwendbarkeit demonstriert. Anhand von Lernfabriken kann das entwickelte Indikatorsystem als Werkzeug der Systemanalyse sowie zur Erklärung der Wandlungsfähigkeit eingesetzt werden. Es ermöglicht dadurch nicht nur Istaufnahmen und Analysen von Organisationen, sondern vergleicht und bewertet unterschiedliche Systemzustände und Systementwicklungen. Der Erfolg von gestalterischen Maßnahmen zur Erhöhung der Wandlungsfähigkeit eines Systems, ist dadurch quantifizierbar.
Kundenorientierung in der Produktion
Um schnell und effizient auf sich ändernde Kundenanforderungen und Rahmenbedingungen reagieren zu können, bedarf es einer wandlungsfähigen Gestaltung der zugrunde liegenden Geschäftsprozesse. Zusammen mit Partnern aus der Praxis erforschen wir die wandlungsfähige Gestaltung sowohl interner als auch standort- und unternehmensübergreifender Software-Entwicklungsprozesse.
Wandlungsfähige Schutzstrukturen und Katastrophenfolgenabschätzung in kritischen Infrastrukturen
Wie agieren Betreiber von kritischen Infrastrukturen, Behörden und Hilfsorganisationen bei einem Notfall und wie kann das Zusammenspiel im Katastrophenschutz verbessert werden? Vor dem Hintergrund von heftigen Umweltturbulenzen erlangt Wandlungsfähigkeit besondere Relevanz. Kritische Infrastrukturen müssen in die Lage versetzt werden, auf Notfälle adäquat zu reagieren und ihre Funktionalität weitgehend aufrecht zu erhalten sowie keine Gefährdung für die Gesellschaft zu entwickeln. In enger Kooperation mit unseren Projektpartnern erforschen wir entworfene Vorgehensmodelle zur Folgenabschätzung wie auch entwickelte Methoden zur Analyse von Wandlungsfähigkeit kritischer Infrastrukturen.